Touch Down Heraklion! Wer hätte das gedacht, unser Plan hat tatsächlich funktioniert, und zwar wie am Schnürchen! In aller Hergottsfrühe und bei Sonnenaufgang ging's in El Gouna am Roten Meer in den Himmel und nördlich über die Pyramiden nach "6th of October". Nur dort gibt es in Ägypten den richtigen Sprit für unser Flugzeug. Die Landung war einmal mehr sehr windig mit 30 Knoten, also etwa 60 km/h (mittlerweile eine Spezialität von uns), aber butterweich. Der Tanklaster war für unsere Maschine zwar etwas überdimensioniert, aber nach rund einer halben Stunde waren wir wieder ready to go und führten unsere Reise in nordöstlicher Richtung, die Pyramiden und quer über Cairo nach "Port Said" fort.
Die Landung war eine der leichteren, auch wenn sie durch den Rauch der von den Protestierenden angezündeten Autos geruchlich und visuell erschwert wurde. Pünktlich zu den Freitagsgebeten, nach denen dort wie aus Fernsehen und Radio bekannt, jeweils die allwöchentlichen Ausschreitungen beginnen, waren wir durch die Immigration, hatten mit dem Airport Manager gesprochen, mit dem Immigration Officer Tee getrunken und Ahmed für seine tolle Unterstützung während des ganzen Trips gedankt. Der Flugplan, welchen wir aufgegeben hatten ging einmal mehr nicht an die ägyptischen Air Traffic Controller aber auch das war kein Problem und rund 1,5 Stunden nach unserer Landung waren wir bereits wieder in der Luft auf Kurs über das offene Meer nach Kreta. Eine steife Brise direkt auf der Nase und mit minimaler Sicht wegen Saharawinden benötigten wir fast 4 Stunden für den Trip über das offene Meer und entschieden uns unterwegs, auf unseren Alternate "Heraklion" auszuweichen um einer erneuten Landung auf Sitia bei vorhergesagten 60 km/h Seitenwind zu entgehen.
Der Landeanflug auf Heraklion führte uns durch tiefe Wolkenschichten und extrem schlechte Sicht (wegen der südlichen Winde, die jede Menge Wüstensand in die Atmosphäre tragen) und die Bahn war erst genau über der Schwelle sichtbar. Dank eines Sturzfluges klappte dann dennoch der erste Versuch und nach einem sehr sympathischen Handling (siehe Fotos) sitzen wir glücklich und etwas müde im Hotel in Heraklion und planen den morgigen Weiterflug in die kalte Heimat.
Füssen ist eine Kleinstadt in Bayern. Ja so ist das mit der neuen Rechtschreibung, die ihr leider unkritisch verwendet. Dennoch lesenswerter Bericht. Ich wünschte, ich hätte mitfliegen können.
Mit Fliegergrüßen
Dem Schwyzer fehlt im Vergleich zum Deutschen so einiges, zum Beispiel das scharfe S. Leider hat der Deutsche oft nicht den Horizont, sich die Andersartigkeit der um ihn herum lebenden Völker vorstellen zu können.