Die Crew, das sind Achim (links) und Markus (rechts). Die beiden lernten sich während der Pilotenausbildung in einer Stuttgarter Flugschule kennen und treffen sich seitdem immer mal wieder zum Fliegen und erlebten schon einige Grenzsituationen zusammen. Sei es der Go-Around während einer Pfingstprozession in Kempten, eine Notlandung in Krakau aufgrund akuter Blitzschlaggefahr oder der Flug nach Samedan inmitten der schweizer Alpen, auf dem das Foto oben entstand. Damit unsere Leser mit den beiden Abenteurern besser vertraut werden, lassen wir sie durch den jeweils anderen kurz beschreiben.
Achim über Markus
Mein erster Eindruck im Klassenraum der Flugschule: ein Haufen voller Freaks. Der schlimmste von allen hatte protzig sein iPhone auf dem Tisch (damals ganz neu) und fuhr einen Porsche. Das war Markus. Unerwartet erwies er sich als durchaus amüsant, was in dieser bitteren Situation im schlechtesten Schulungsraum Deutschlands lebensnotwendig war.
Der Protzporsche entpuppte sich als vom Arbeitgeber gestellter Cayman (ganz üble Schüssel auf der Plattform des VW Polos) und auch fliegerisch blieb Markus in der UL-Klasse. Nachdem er sich von der Weltstadt Stuttgart und dem renommiertesten Arbeitgeber der Autobranche über den Umweg China in Richtung der piefigen Schweiz und einem Ausrüster von Crystal Meth Laboren verabschiedet hat, findet der Austausch zwischen uns vorwiegend online statt, was durchaus begrüßenswert ist.
Markus über Achim
Mein erster Eindruck nach den ersten Theoriestunden in der Flugschule neben Achim (es war kein anderer Platz mehr frei): Was für ein besserwisserischer Streber, der ständig meint die Dozenten latustark verbessern zu müssen. Mein zweiter Gedanke: Eventuell erweist sich der mal noch als ganz nützlich, auch wenn seine Showauftritte in den Pausen mit seinem aufgemotzten 3er Cabrio etwas peinlich sind.
Aus für mich heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen blieb der Kontakt über den Klassenraum hinaus bestehen. Da Achims Fliegerpassion sich überwiegend in der Theorie abspielt und daraus besteht Flugzeuge, welche er vor dem Schrottplatz rettet zu einem Vielfachen des Kaufpreises wieder einigermassen flugtauglich herzustellen statt sie zu fliegen, konnte ich von ihm tatsächlich doch noch das eine oder andere über antiquitierte 70er-Jahre Flugzeugtechnik lernen.
Da Achim eher der Theoretiker und Gadget-Freund under den Piloten ist, wurde sein Markenzeichen auch die schiebend aufgesetzte Landung, bei welcher die Flugzeugnase am Aufsetzpunkt quasi im 90-Grad-Winkel zur Bahn steht. Achims Privatleben blieb mir bis heute ein Rätsel: Er kann sich aus irgendwelchen Gründen ein eigenes Flugzeug leisten, wohnt aber gleichzeitig in einem Reihenmittelhaus im schwäbischen Hinterland und kauft seine Klamotten beim Discounter. Ausserdem trägt er in der Öffentlichkeit gerne Damenhandtaschen. Reale Treffen zwischen uns beschränken sich deshalb ausschliesslich auf Aus"Flüge", welche dann auch stets in brenzligen Situationen enden. Sei es eine Notlandung in Polen, das manuelle Anwerfen des Propellers in Konstanz, eine abenteuerliche Platzrunde mit Gegenverkehr und Go-Around in Kempten, ein brüllender Fluglehrer in Speck in der Schweiz oder eine verpasste Landebahn irgendwo in Mitteldeutschland. Wenn Achim die Hebel im Cockpit bedient ist Action garantiert und darum ist er der pefekte Partner für einen winterlichen Ausflug über die Alpen, einen Trip über diverse Schurkenstaaten und einen mehrstündigen Flug über offenes Meer.
Markus Köpfli, Achim Hasenmüller, Cessna, Ägypten